Im März 2024 hat der Bundesrat die Freisetzungsverordnung bei invasiven Neophyten angepasst. Welche Auswirkungen haben die Änderungen auf Ihren Garten? Und was wurde eigentlich genau angepasst?
Neophyten ist die Bezeichnung für Pflanzen, die erst seit der Entdeckung Amerikas (1492) bei uns absichtlich eingeführt oder versehentlich eingeschleppt wurden. Die meisten dieser gebietsfremden Pflanzen haben sich gut in unsere Umwelt integriert und unsere Flora bereichert. Jedoch gibt es auch Pflanzen, welche sich invasiv verhalten und somit unserer Umwelt schaden. Invasive Neophyten können Bauten schädigen, gefährlich für unsere Gesundheit sein, sich schnell ausbreiten und einheimische Pflanzen verdrängen oder auch Bachufer destabilisieren.
Durch die Anpassung der Freisetzungsverordnung soll verhindert werden, dass zusätzliche invasive Neophyten in die Umwelt gelangen und sich dort weiter ausbreiten. Verboten sind der Import, der Verkauf und das Verschenken der Pflanzen, welche sich auf dieser Liste befinden.
Eine der neusten Pflanzen auf der Liste ist der Kirschlorbeer – eine der beliebtesten Heckenarten in Schweizer Privatgärten. Kirschlorbeer bleibt nicht im Garten, sondern verbreitet sich schnell bis in die Wälder hinein. Er wächst sehr dicht und verdrängt so einheimische Pflanzen und verhindert die Verjüngung des Waldes.
Neben dem Kirschlorbeer ist unteranderem auch der Sommerflieder neu auf der Liste. Ebenfalls eine Pflanze, welche oft in Schweizer Gärten zu finden ist. Auch er verbreitet sich schnell und verdrängt einheimische Pflanzen. Zusätzlich können Schmetterlinge den Nektar nicht verwerten, viele haben jedoch den Sommerflieder gepflanzt, um Schmetterlinge in ihren Garten zu locken.
Auswirkungen auf Ihren Garten
Ab dem 01. September 2024 dürfen die Pflanzen, welche neu der Freisetzungsverordnung hinzugefügt wurden weder verkauft, importiert, verschenkt noch gepflanzt werden. Bereits gepflanzte Pflanzen dürfen jedoch weiterhin im Garten gehalten werden und müssen nicht ausgerottet werden.
Bei Fragen zum Thema Invasive Neophyten oder wenn Sie eine alternative Pflanze suchen, helfen wir Ihnen gerne weiter.